Im hart umkämpften E-Commerce-Markt ist es für dich als Verkäufer entscheidend, deine Produkte auf Amazon sichtbar zu machen. Eine effektive Methode ist die Erstellung einer Amazon PPC Kampagne. Damit kannst du deine Produkte in den Suchergebnissen hoch platzieren und sie gezielt bewerben, um deine Verkaufszahlen zu steigern.
Bevor du eine Kampagne erstellen kannst, bedarf es etwas Planung und Vorwissen. Hast du eine passende Amazon PPC Strategie entwickelt, sind es nur noch wenige Schritte zum Kampagnen Setup.
So funktioniert Amazon PPC
Bevor wir mit der Anleitung starten, ist es wichtig zunächst zu verstehen, was es überhaupt mit einer PPC Kampagne auf sich hat. PPC steht für Pay-per-Click. Du zahlst also nur dann für die Werbung, wenn ein potenzieller Käufer auf dein Produkt klickt. Dadurch erhältst du die volle Kontrolle über dein Budget.
Es gibt verschiedene Amazon PPC Strategien. Du musst dir also vor der Amazon Kampagnen-Erstellung darüber im Klaren sein, welchen Effekt du damit erzielen möchtest. Wie du eine Strategie entwickelst, erfährst du auf meinem Blog. Gerne berate ich dich auch persönlich zu dem Thema.
Amazon PPC Kampagne erstellen für Sponsored Products: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um eine Amazon PPC Kampagne erstellen zu können, loggst du dich zunächst bei Amazon Seller Central ein. Hier findest du unter dem Reiter “Werbung” die Option zur Kampagnen Verwaltung. Wähle “Kampagne erstellen aus” und dir werden die verschiedenen Kampagnentypen angezeigt.
Schritt 1: Entscheide dich für einen Kampagnentypen
Es gibt drei verschiedene Arten von Amazon Kampagnen: Amazon Sponsored Products, Amazon Sponsored Brands und Amazon Sponsored Display.
Die Sponsored Products Kampagne ist die am meisten gewählte Option. Diese ist besonders sinnvoll, wenn du noch ganz am Anfang stehst. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt kann eine Sponsored Products Kampagne die Verkaufszahlen deutlich steigern und gewünschte Erfolge erzielen.
Welche Kampagne du wählst, hängt in erster Linie davon ab, welche Produkte du bewerben möchtest und welche Strategie du verfolgst. In den folgenden Schritten zeige ich dir, wie du eine Sponsored Brands Kampagne erstellst.
Schritt 2: Wähle die Ausrichtung deiner Kampagne: manuell vs. automatisch
Erstellst du eine Sponsored Products Kampagne, hast du die Wahl zwischen einer automatischen oder manuellen Ausrichtung. Bei der Sponsored Products Auto Kampagne übernimmt der Amazon Algorithmus die Zuordnung der Suchanfragen. Das heißt, wenn Amazon einen Suchbegriff als relevant einstuft, wird dein Produkt in den oberen Suchergebnissen angezeigt.
Möchtest du lieber selbst festlegen, für welche Schlüsselwörter dein Artikel beworben werden soll, dann wählst du die manuelle Ausrichtung.
Du hast die Möglichkeit, zuerst eine automatische Ausrichtung anzulegen. Diese ist deutlich schneller aufgesetzt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Qualität des Listings und dessen enthaltene Keywords ausschlaggebend sind, wofür deine automatische Amazon Kampagne ausgespielt wird. Es kommt auch darauf an, ob es sich dabei um ein Produkt handelt, das gerade erst online geht oder schon länger auf dem Markt ist.
An einer manuellen Ausrichtung wirst du nicht vorbeikommen, wenn du die besten Ergebnisse für deine Werbestrategie erreichen möchtest.
Ich empfehle dir daher für Sponsored Products verschiedene Kampagnen mit unterschiedlichen Zielen in automatischer wie manueller Ausrichtung zu wählen.
Schritt 3: Wähle einen Namen für deine Kampagne
Die Benennung deiner Amazon PPC Kampagne ist ein signifikant für die spätere Auswertung und Optimierung deiner Kampagne. Ein gut gewählter Name ist besonders dann wichtig, wenn du mehrere Kampagnen gleichzeitig laufen lässt. Um den Überblick zu behalten, empfehle ich dir daher, eine klare Struktur für deinen Kampagnennamen zu wählen. Wie die aussieht, bleibt dir überlassen.
Ein gutes Beispiel ist das folgende Format: Ausrichtungsart (Ziel/besonderes Targeting) Produktkürzel (ASIN/SKU).
Dies könnte dann zum Beispiel wie folgt aussehen:
M-Branding-Hülle Iphone 13 schwarz-B07…….
So hast du im Nachhinein einen besonders guten Überblick, was diese Kampagne genau macht und kannst jederzeit nach einem Produkt, ASIN oder Ausrichtung filtern.
Hier sind noch einige Ausrichtungsbeispiele:
- M-Manuell
- A-Automatisch
- V-Video
- HSA-Headline Search Ad
- etc.
Schritt 4: Lege ein Enddatum und ein Tagesbudget fest
Je nach Strategie kann es Sinn ergeben, ein Enddatum festzulegen. Verfolgst du beispielsweise eine Launch Strategie oder möchtest eine feiertagsbezogene Kampagne schalten, ist es in jedem Fall sinnvoll, das Ende vorab festzulegen.
Zielt deine Kampagne nicht auf bestimmte Tage ab, dann empfehle ich dir erst einmal kein Enddatum festzulegen. Denn je länger die Kampagne läuft, desto höher fällt das Datenset aus, dass du für die spätere Optimierung deiner PPC Strategie nutzen kannst.
Damit deine Kampagne kein „Geld verbrennt“ oder über deine gewünschten KPIs geht, legst du anfangs am besten ein niedriges Tagesbudget fest. So kannst du die ersten Daten sammeln und optimieren, bis deine Kampagne die von dir gewählten Ergebnisse erreicht.
Du kannst das Budget im Nachtrag noch jederzeit ändern. Solltest du dir also noch nicht sicher sein, wie viel du ausgeben möchtest, kannst du das jederzeit anpassen.
Das Tagesangebot wird von Amazon übrigens flexibel ausgespielt und dient als das maximale Budget, das du ausgeben möchtest. Hier zählt der Durchschnitt von mehreren Tagen.
Es wird immer nur so viel ausgespielt, wie du dich für eine Ausspielung qualifizierst. Dies hängt von deinen Geboten, der Performance deines Produktes und der täglichen Nachfrage auf die gewünschten Keywords ab. Sind die genannten Punkte niedrig, wird dein Budget nicht komplett ausgegeben.
Schritt 5: Gebotsstrategie festlegen
Wenn du eine Sponsored Products Kampagne erstellst, kannst du aus drei verschiedenen Gebotsstrategien wählen. Wähle die Gebotsstrategie aus, die am besten zu deinen Zielen passt.
Es gibt dynamische Gebote und feste Gebote. Bei den dynamischen Geboten unterscheidet man zwischen zwei Strategien: nur nach unten oder nach oben und nach unten. Ersteres bedeutet, dass Amazon dein Gebot senken kann, wenn erkannt wird, dass die Anzeige eher weniger in einem Verkauf resultieren wird. Verfolgst du eine automatische Kampagnen Ausrichtung oder hast wenig Erfahrung mit Amazon Advertising, ist es für den Anfang ratsam, diese Art der Gebotsstrategie zu wählen.
Bei einer dynamische Gebotsstrategie, die nach oben und unten gerichtet ist, ist es wahrscheinlicher, dass mehr Conversions für deine Werbeausgaben generiert werden, da Amazon hier in beiden Richtungen aktiv wird.
Entscheidest du dich für ein festes Gebot, ist es irrelevant, was am Markt passiert. Deine Gebote werden nicht an die Wahrscheinlichkeit einer Conversion angepasst. Wirfst du sowieso regelmäßig einen Blick auf deine Kampagne, kann es Sinn ergeben, mit einem festen Gebot zu starten.
Schritt 6: Erstelle eine Anzeigengruppe und füge Produkte hinzu
In diesem Schritt erstellst du für deine Amazon PPC Kampagne eine Anzeigengruppe und fügst deine zu bewerbenden Produkte ein. Bei der Anzeigengruppe handelt es sich um die Kategorisierung deiner Werbeanzeigen, die die gleichen Produkte mit ähnlicher Preisspanne oder Keywords umfassen. Du kannst später noch weitere Anzeigengruppen erstellen und diese umbenennen.
Wie beim Kampagnennamen solltest du hier eine gute Benennung wählen.
In einer manuellen Sponsored Products Kampagne könnte diese zum Beispiel wie folgt aussehen:
- Exakte Keywords
- Branding Keywords
- Wettbewerber Ausrichtung (Produktausrichtung)
- usw….
Diese Wahl des Namens bleibt dir frei überlassen. Die Anzahl der Anzeigengruppen hängt von deiner gesamten Kampagnenaufbau ab.
Schritt 7: Wähle zwischen Schlüsselwortausrichtung und Produktausrichtung
Kennst du die Suchbegriffe, mit denen potenzielle Kunden bereits nach ähnlichen Produkten suchen, dann kannst du an dieser Stelle die Schlüsselwortausrichtung wählen. So stellst du sicher, dass auch dein Produkt während der Kampagne für relevante Keywords in den oberen Suchergebnissen angezeigt wird. Beispiel: aromatischer Kaffee für Vollautomaten.
Alternativ kannst du deine Werbeanzeige auch so ausrichten, dass deine Produkte auf dem Listing von anderen oder eigenen Produkten erscheinen. Hierfür musst du die jeweilige ASIN des gewünschten Produkts eingeben.
Schritt 8: Füge negative Keywords hinzu (optional)
Nach einer intensiven Keyword Recherche, die du zu Beginn für deine manuelle Kampagne erstellst, hast du alle relevanten Schlüsselwörter festgelegt.
Gleichzeitig hast du auch die Möglichkeit, Schlüsselwörter, die irrelevant oder unpassend sind, mit negativen Keywords einzubuchen. Dies ist ebenso für Produkte möglich. Das sorgt für noch effizientere Amazon Advertising Anzeigen.
Ob es Sinn ergibt, diese schon zu Anfang einzubuchen oder den ersten Search Term Report abzuwarten, muss individuell betrachtet werden und hängt von deiner restlichen Strategie, der Keyword Übereinstimmungsart (weitgehend, Wortgruppe, genau passend) und deinem Kampagnenaufbau ab.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast deine erste eigene Amazon PPC Kampagne erstellt!
Amazon PPC Kampagne Auswertung
Wie du aus meiner Anleitung entnehmen konntest, ist es ratsam, deine Sponsored Products Kampagne an deine Strategie anzupassen. Solltest du keinerlei Erfahrung haben, ist der einfachste Einstieg eine Kampagne mit automatischer Ausrichtung.
Lässt du deine Amazon PPC Kampagne über einige Wochen laufen, erhältst du danach wichtige Daten, die du in jedem Fall analysieren solltest. Du erkennst, welche Keywords einen gutem Absatz aufweisen sind und die meiste Conversion erzielen. Zeitgleich siehst du auch, welche Keywords nicht so gut performen.
Die verkaufsstarken Suchbegriffe kannst du dann wunderbar für deine manuelle Kampagne nutzen. Irrelevante Suchanfragen schließt du einfach aus. So kannst du auch mit wenig oder gar keiner Erfahrung nach und nach Amazon Sponsored Products Kampagnen erstellen, die starke Keywords enthalten und Erfolg versprechen. Diese Erfahrung kannst du dann in Sponsored Brands und Display Kampagnen umsetzen.